Hallo Ihr da draußen...
...ich schreibe hier nicht oft, lese dafür um so mehr. Heute würde ich aber gerne nach Euren Erfahrungen fragen, denn ich weiß mir keinen Rat mehr. Hier erst einmal ein Kurzprotokoll meiner Geschichte:
Verheiratet (seit 14 Jahren) mit Kind (1,5 Jahre alt). Seit über 2 Jahren meine Traumfrau gefunden (3 Tage, nachdem wir uns unsere Gefühle gestanden haben, erfuhr ich, dass ich Vater wurde). Mit dem Kind wollte ich meine verkorkste Ehe und die Beziehung zu meiner Familie (Mutter und Bruder) kitten. Das dies Blödsinn ist, weiß ich, seit der Kleine auf der Welt ist. Seit ich meine Traumfrau getroffen habe schwanke ich zwischen Pflichtgefühl und Liebe, zwischen Verstand und Herz, zwischen allem, was man sich nur vorstellen kann. Ich drehe mich ständig im Kreis, verstecke mich abwechselnd bei ihr und hinter meinem Kleinen. Die Nähe meiner Frau kann ich nicht mehr ertragen. Die Situation „zu Hause“ ist nur noch angespannt. Ich tue allen Seiten weh, werde keiner Seite auch nur im Entferntesten gerecht und bestehe nur noch aus Angst. Insbesondere die Angst meine Traumfrau zu verlieren (ich fühle, dass sie der Mensch ist, den ich brauche) und die Angst, als Vater zu versagen (ich habe da Erfahrungen mit meinem Vater gemacht, die ich meinem Kleinen nicht antun will). Hinzu kommen andere Ängste, gesellschaftlicher, finanzieller oder sonstiger Art, die sind aber untergeordnet...
... meine Spirale dreht sich immer schneller. Meine Frau will Zeichen von mir, sprich: Zuwendung, damit sie merkt, ich bin wieder bei ihr (ich kann das nicht!!!). Mein Kleiner wird jeden Tag älter und begreift immer mehr (je früher ich gehe, desto besser für ihn!!!). Meine Traumfrau hat so viel durch mich leiden müssen, dass sie mittlerweile oft denkt, sie wäre besser ohne mich dran (jedes Treffen endet mit einem neuen Tritt für sie, wenn ich wieder fahren muss!!!).
Auf meiner Agenda steht also: Entscheidung!!!! Und trotzdem drehe ich mich weiter und weiter... ich habe Anläufe gestartet, aber letztendlich war ich nie konsequent...
... und deswegen meine Frage: Wenn Ihr Geiger seid, wann oder durch welchen Anlass konntet ihr eine Entscheidung herbeiführen und von „zu Hause“ weggehen? Auf was habt Ihr gewartet? Wenn Ihr Geige seid, wie lange habt ihr es ausgehalten, bis die Schmerzen größer wurden als die Liebe und ihr keine Hoffnung mehr hattet?