Beiträge von jolante


    Liebe kaboo,


    schon als ich diese Worte schrieb, dachte ich mir, dass da jemand (viellicht kaboo) drüber fallen würde. ;-)


    Ich habe es in der Tat genauso gemeint wie du es beschreibst. Ein inneres Kind, das von einem aufmeksamen Erwachsenen liebevoll gehört aber auch an die Hand genommen wird ist prima. Ein inneres Kind, das voller unbefriedigter Bedürfnisse ganz allein auf sich gestellt ist, muss überfordert sein.


    Lieben Gruß, Jolante

    Zitat

    Original von evaluna
    jolante
    wie hast Dus denn geschafft, Dich aus dieser Ohmachtsposition zu befreien?


    Bei mir hat es letztlich nur mit Hilfe eines Therapeuten geklappt. Ich habe nach Beginn der Therapie auch noch fast ein ganzes Jahr gebraucht, bis ich endlich in der Lage war zu HANDELN, nicht mehr nur zur reagieren auf Handlungen meiner Umgebung. Es gibt im alten Forum einen Thread dazu unter dem Namen „Warum verlässt er sie nicht?“ in dem ich versucht habe, die Gründe für mein Verhalten zu erläutern.


    Lieben Gruß, Jolante

    Zitat

    Original von evaluna
    Liebe Seafish


    Warum fällt es einigen Menschen so leicht, und andern so schwer? Warum verharren einige in "Tot"stellung und andere reagieren zu rasch?


    Ich glaube das liegt in der Tat in der Persönlichkeit der betreffenden Person, nicht so sehr in den Umständen.


    Ein Mensch der mit sich im Reinen ist, der andere Menschen als Bereicherung sieht, der auf seine Bedürfnisse achtet und Grenzen setzen kann, der wird sich vermutlich recht schnell entscheiden können und dann auch dazu stehen. Leider gibt es sehr viele Menschen die nicht so sind. Die durch und in anderen Menschen leben, die nicht zu eigenen Bedürfnissen stehen können, die andere Menschen BRAUCHEN (im Sinne von nötig haben zum Überleben), die es immer anderen Recht machen aus Angst sonst nicht geliebt zu werden usw. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Und jede dieser Eigenschaften verhindert, dass man das, was einem im Kopf sonnenklar ist, auch in die Praxis umzusetzen. Die Angst ist zu groß.


    Ich selbst habe mich in dieser Situation innerlich wie ein kleines Kind gefühlt, das sich zwischen Mama und Papa entscheiden muss (übertragen gemeint) und doch beide liebt und braucht. Ich glaube viele Menschen sind in Wirklichkeit im Innern noch diese kleinen Kinder, die sich nicht trauen zu ihren Wünschen zu stehen.


    Gruß, Jolante

    Liebes Igelchen,


    ich war insgesamt drei Jahre in einer ähnlichen Situation wie du. Es wurde täglich schlimmer mit dem Nichtwissen was tun. Nach zwei Jahren hatte ich mich innerlich völlig in mich zurückgezogen von allen Freunden und der Familie, war absolut unfähig eine Entscheidung zu fällen obwohl mir alle Felle davonzuschwimmen drohten. Die Angst eine falsche Wahl zu treffen hatte mich völlig paralysiert.


    Ich bin in dieser Situation zu einem Therapeuten gegangen. Vielleicht wäre das für dich auch eine Möglichkeit. Zunächst einmal gar nicht in dem Sinne „Ich bin krank und brauche eine langfristige Therapie“. Mehr so als Gespräch mit einem speziell dafür ausgebildeten Fachmann, der absolut außenstehend und neutral mit dir Zusammen die Situation bespricht. Auch dafür sind diese Leute da. Stell dir vielleicht einfach vor, du hättest einen Nachbarschaftsstreit der sich zuspitzt. Ab einem bestimmten Punkt würdest du dich doch auch von einem Anwalt fachlich beraten lassen, oder?


    Liebe Grüße, Jolante

    Vielleicht passt das was ich hierzu schreiben möchte gar nicht in diesen Thread, ich bin allerdings über diesen Satz gestolpert:


    Zitat

    Original von feder
    Irgendwann erkennt man dann sehr wohl, dass das wohl doch keine Liebe ist...


    Ähnliches kann man ja in vielen Postings von Geliebten lesen: "Wenn es wirklich Liebe wäre, würde er sie verlassen und bei mir sein. Wenn er sie nicht verlässt, liebt er mich demzufolge nicht."


    Ich will hier nicht das von feder beschriebene Verhalten des Geigers entschuldigen, aber
    als Ex-Geigerin finde ich, dass diese Schlussfolgerung so nicht GRUNDSÄTZLICH stimmt.


    Ich habe meinen Geliebten wirklich geliebt, so heftig wie noch nie jemanden zuvor. Und ich bin trotzdem bei meinem Mann geblieben und halte das bis heute ganz klar für die richtige Entscheidung. Weil es einfach so viele verschiedenen Randbedingungen und Gründe gibt, die die Entscheidung mit wem man zusammenleben möchte beeinflussen, nicht nur den Grad der (romantischen) Liebe die ich zu einer Person empfinde.


    Auch wenn das jetzt vielleicht sehr hart und nüchtern klingt: Ich habe häufig das Gefühl, dass in Geliebtenbeziehungen die Bedeutung der romantischen Liebe durch die Umstände besonders erhöht wird gegenüber anderen Gründen.


    Das heißt keineswegs, dass ich Liebe nicht wichtig finde, sie ist für mich auf jeden Fall die notwendige Basis einer Beziehung. Ich finde es auch unverständlich, wie man in einer Ehe ausharren kann, die _wirklich_ schlecht ist. Die meisten Ehen sind aber gar nicht so schlecht, trotz Geliebter. Klar es fehlt meist etwas (oft sind es einfach die Schmetterlinge) und dadurch gibt es Raum für eine dritte Person. Aber auch in einer richtigen Beziehung mit der/dem Geliebten würde in vielen Fällen etwas fehlen, vielleicht etwas anderes, aber die perfekte Beziehung gibt es einfach äußerst selten.


    Und deshalb entscheidet sich vielleicht so mancher Geiger nicht für die Geliebte, obwohl er sie von ganzem Herzen liebt.


    Gruß, Jolante